„Am Ende war die Saison wie ein Traum“, sagt Bartosz Bochiński. Zum vierten Mal hat sich Lech Poznań 2023 den Titel in der „Central Junior League“, der polnischen U19-Meisterschaft, geholt. Mit den meisten Siegen (19), den meisten Toren (76) und der besten Tordifferenz (+37) nach 30 Spieltagen. Den Trainer der U19 von Lech macht ein Aspekt besonders stolz. „Gelungen ist diese Leistung vor allem aufgrund der großartigen Zusammenarbeit der Nachwuchsteams“, betont Bochinski. Mehrere Spieler rückten während der Saison von der U17 in sein Team auf, andere machten währenddessen den Sprung zum zweiten Team von Lech in die dritthöchste Liga Polens.
„Trotz dieser vielen Rotationen im Team haben wir immer unser Ziel vor Augen gehabt und den ersten Platz im Frühjahr nicht mehr aus der Hand gegeben“, sagt der Nachwuchscoach stolz. So wurden nicht nur die Ziele im Training erreicht, sondern auch die erhofften Leistungen und Resultate auf dem Platz. Durch den Titelgewinn haben sich erneut einige Spieler für höhere Aufgaben empfohlen. Zum Beispiel Aleksander Nadolski.
Der 18-Jährige kam als Zehnjähriger in die Lech-Akademie und gilt als Mittelfeld-Allrounder mit ausgeprägtem Offensivdrang. Mit 15 lief er für die U17 auf, in der Vorsaison folgte der Aufstieg in die erfolgreiche U19 und mittlerweile ist er bei Lech II angekommen. In der Vorbereitung für die Saison 2023/24 zog ihn Cheftrainer John van den Brom sogar ins erste Team hoch. Das in ihn gesetzte Vertrauen sollte er gleich mit einem Treffer im Test gegen Slovan Liberec rechtfertigen. Van den Brom lud ihn daraufhin ihn ins Trainingscamp der Profis ein. Weil er genau weiß, wie gut er sich entwickelt hat.
Verfolgen lässt sich seine Entwicklung nicht nur anhand der Leistungen in der Meisterschaft und im Mannschaftstraining. Die technische und kognitive Entwicklung zeigt sich vor allem anhand seiner Leistungen in der skills.lab Arena. Seit Dezember 2021 ist das System auf dem Trainingsgelände von Lech Poznań in Wronki im Betrieb. Seither nützt der Klub die Arena nicht nur für Individual- und Kleingruppentrainings, sondern überprüft in regelmäßigen Abständen die Leistungsfähigkeit aller Akademiespieler im Rahmen eines ProAssessments.
Im Bereich der technischen Fähigkeiten geht es unter anderem darum zu messen, wie ausgeprägt die Beidbeinigkeit bei einem Spieler ist, wie präzise seine Passgenauigkeit und wie stark sein erster Kontakt ist. Die Messungen im Bereich der kognitiven Fähigkeiten beziehen sich unter anderem auf die visuelle Wahrnehmung sowie die Handlungsschnelligkeit. Sämtliche erfasste Daten eines ProAssessments fließen in eine 360-Grad-Analyse, die in Form eines Netzdiagramms acht Leistungsparameter abbildet, anhand derer ein Spieler beurteilt wird. Der skills.lab Arena gelingt es dabei besser als jedem anderen System, allen Spielern faire und gleichbleibende Bedingungen zu bieten. Nur dadurch sind objektive Vergleiche auf gleich mehreren Ebenen möglich.
Alexander Nadolski hat im Sommer 2023 bereits sein drittes ProAssessment absolviert. Damit lässt sich seine Entwicklung direkt mit den beiden vorangehenden Assessments vergleichen. Schon hier zeigt sich: In allen Bereichen konnte er sich verbessern, in manchen machte er richtig große Sprünge – zum Beispiel beim Dribbling und bei der Passgenauigkeit.
Klar hervorzuheben ist seine Entwicklung auch im Vergleich zu seinen Teamkollegen. Bei der kognitiven Verarbeitungsgeschwindigkeit lieferte er die besten Werte aller Spieler der U19 ab, die im Rahmen des ProAssessments im Sommer 2023 getestet wurden.
Als Technologiepartner von mehreren europäischen Vereinen führt das skills.lab ProAssessments mit vielen Nachwuchstalenten durch. Dieser wertvolle Datenpool ermöglicht es Partnervereinen auch, eigene Spieler völlig anonymisiert mit einer Peergroup von Nachwuchsspielern in ganz Europa zu vergleichen.
In Kombination mit der subjektiven Wahrnehmung des Trainerteams ermöglichen regelmäßige ProAssessments also einen ganzheitlichen und fairen Blick auf die Entwicklung einzelner Spieler bzw. gesamter Teams. Gleichzeitig liefern die Nachwuchstalente wertvolle Benchmarks für mögliche Neuzugänge. Als Teil eines Probetrainings kann ein gescouteter Spieler bei einem ProAssessment zeigen, ob er mit den eigenen Talenten mithalten kann und so die Entscheidung für oder gegen einen Transfer entscheidend beeinflussen.
Für Aleksander Nadolski stellt sich die Frage eines Transfers derzeit noch nicht. Sein Ziel ist es in dieser Saison, nach regelmäßigen Einsätzen im zweiten Team den dauerhaften Sprung zu den Profis zu schaffen. Im Training bei den Profis kann er nach einer erfolgreichen Vorbereitung bereits regelmäßig auf sich aufmerksam machen. Dem Traum vom Profi-Debüt ist er damit wieder einen Schritt nähergekommen.
Foto: © Lech Poznań