skills.lab: Fabian, seit dem Frühjahr 2019 trainiert ihr in eurer vereinseigenen skills.lab Arena – welches Zwischenfazit ziehst du nach diesen knapp zweieinhalb Jahren?
Reichler: Zu Beginn mussten sich Verein und Technologie natürlich erstmal kennenlernen. Das Training in der skills.lab Arena war für Trainer und Spieler auch alles andere als gewöhnlich. Vor allem für unseren Coaching-Staff bestand die Aufgabe zunächst darin, herauszufinden, wie die Möglichkeiten des Trainingssystems bestmöglich für die eigene Trainingsplanung genutzt werden können. Die Spieler und Spielerinnen haben sich sehr schnell akklimatisiert. Natürlich gab und gibt es auch heute noch welche, die zu Beginn noch etwas zurückhaltend in der Arena agieren, aber die meisten gehen einfach rein und starten durch.
skills.lab: Das Kennenlernen ist mittlerweile abgeschlossen?
Reichler: Ja, absolut. Die angesprochene Kennenlernphase haben wir längst hinter uns gelassen. Die skills.lab Arena ist jetzt Teil des FC Ingolstadt – jeder im Verein kennt sie und kennt sich im Umgang mit ihr auch aus. Wir wissen, was in der Arena möglich ist und wie wir sie bereits nutzen, aber auch, wie wir sie in Zukunft noch verstärkt nutzen wollen. Jetzt sind wir also mittlerweile in einer Phase der Optimierung angekommen.
skills.lab: Welche Rolle nimmt die skills.lab Arena in eurem Trainingsbetrieb ein?
Reichler: Wir setzen die skills.lab Arena sehr vielfältig ein. Einerseits geht es um klassisches Individualtraining – Stichwort Stärken-Schwächen-Training. Hier liefert die Arena mit ihrer Wiederholungshäufigkeit riesengroße Vorteile. Auch im Reha-Training nimmt sie eine zentrale Rolle ein, da wir Spieler und Spielerinnen sehr zielgerichtet wieder an ihr Leistungsniveau vor einer Verletzung heranführen können. Andererseits nutzen wir die skills.lab Arena immer stärker auch als Leistungsdiagnostik-Tool für fußballerische und kognitive Fähigkeiten. Dafür haben wir eine eigene Testbatterie entwickelt, die wir mit den Spielern regelmäßig durchlaufen. Was wir natürlich auch nicht vergessen dürfen – viele unserer Spieler gehen in die Arena um gemeinsam in der Freizeit einfach Spaß zu haben.
skills.lab: Bleiben wir vielleicht noch kurz beim Reha-Training – wie läuft ein solches Reha-Training operativ bei euch ab?
Reichler: Ich kann hier vor allem für den Nachwuchsbereich sprechen. Die Hauptansprechpartner beim Reha-Training sind immer unsere vereinseigenen Physiotherapeuten. Unsere Physios haben die Spieler regelmäßig zur Behandlung und sind dadurch immer auf dem aktuellsten Stand, was den individuellen Fortschritt im Reha-Prozess betrifft. Sie sprechen sich direkt mit dem Trainerteam ab und legen danach gemeinsam fest, wie oft ein Spieler während seiner Reha ins skills.lab kommt. Die Physiotherapeuten begleiten dann auch die Spieler beim Training in der skills.lab Arena und werfen einen genauen Blick auf die Bewegungsabläufe.
skills.lab: Worin siehst du den wesentlichen Vorteil, den euch die skills.lab Arena in eurem Trainingsbetrieb bietet?
Reichler: Meiner Meinung nach ist der absolut größte Vorteil die hohe Zahl der Wiederholungen in Kombination mit der Reproduzierbarkeit der Übungen. Dadurch sind Dinge möglich, die so auf dem Feld draußen einfach nicht möglich wären. Beispielsweise kommen in der skills.lab Arena bei Torabschlüssen nach Flanke auch alle Bälle genau an – etwas, das wir so vom Feld nicht immer kennen (lacht). Außerdem sind die Trainingsbedingungen in der Arena das ganze Jahr über sehr gut.
skills.lab: Wie häufig trainieren eure Spieler und Spielerinnen in der skills.lab Arena?
Reichler: Wir setzen hier klar auf eine Regelmäßigkeit in der Trainingsplanung. Aus jedem unserer Teams kommt zumindest einmal pro Woche eine Vierergruppe für eine reguläre Trainingseinheit ins skills.lab. Gleichzeitig passiert vieles aber auch über Spontanität. Die Spieler wissen, dass sie die skills.lab Arena für Zusatzeinheiten nutzen können, wenn die Anlage frei ist. Wenn ein Spieler also beispielsweise schon eine Stunde vor dem Training auf dem Gelände ist, dann geht der Weg oftmals gleich in die Arena.
skills.lab: Was gefällt euren Spielern beim Training in der Arena am besten?
Reichler: Hier erkennen wir ein altersabhängiges Muster. Spielern aus den älteren Jahrgängen gefällt die Möglichkeit, ganz gezielt an sich selbst und seinen eigenen Fähigkeiten zu arbeiten. Bei den jungen Spielern hingegen ist es vor allem der direkte Wettkampf untereinander, der sie begeistert. Für viele 12- bis 15-Jährigen lautet die Devise ganz klassisch: Ich will besser sein als du.
skills.lab: Wie sehen eure Ziele für das Training in der skills.lab Arena aus?
Reichler: Neben den bereits sehr etablierten Bereichen des Individualtrainings und des Reha-Trainings wollen wir in diesem Jahr vor allem die fußballspezifische Leistungsdiagnostik in der skills.lab Arena weiter ausbauen. Hier hat sich der Verein ganz klar das Ziel gesetzt, diesen Weg nachhaltig zu gehen. Über die Leistungsdiagnostik erhalten wir ein einheitliches Bild all unserer Spieler und Spielerinnen. Gleichzeitig wollen wir über die Jahre hinweg wertvolle Vergleichsdaten aller Jahrgänge sammeln. Mit Hilfe dieser objektiven Daten in Kombination mit spezifischen Zielen für jede Spielerin und jeden Spieler werden wir die Entwicklung unserer Spieler weiter vorantreiben.
skills.lab: Vielen Dank für das Gespräch!
Fabian Reichler ist Nachwuchstrainer beim FC Ingolstadt und Hauptverantwortlicher für die Arbeit des Vereins in der vereinseigenen skills.lab Arena. In seiner Rolle kümmert er sich um sämtliche organisatorische Angelegenheiten rund um die skills.lab Arena.