„Projekt 12“ ist das 2009 gestartete Spitzen-Talentefördermodell des ÖFB und Nachfolgeprojekte der „Challenge08“. Mit dem Projekt wird das Ziel verfolgt, Österreichs Nationalteams mit topausgebildeten Spielern zu versorgen. Jede Saison wählen dafür die jeweiligen Nationaltrainer in enger Abstimmung mit den Talentecoaches jene Spieler aus, die dann über den Verlauf eines Jahres hinweg ein vielfältiges Programm zur individuellen Talenteförderung absolvieren.
Im Jahr 2019 erfolgte eine Neuausrichtung des Projekts, die wesentlich von Sportdirektor Peter Schöttel und Projektleiter Martin Scherb vorangetrieben wurde. Ein Teil dieser Neuausrichtung ist der sogenannte „360° Blick auf den Spieler“, der als neuer Eckpfeiler in der Talenteförderung eingeführt wurde. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz wird die Entwicklung der Spieler beobachtbar und messbar gemacht. So werden beispielsweise Leistungsparameter in einer zentralen Datenbank festgehalten. Hier knüpft auch die neue Partnerschaft mit skills.lab an.
skills.lab ergänzt den 360° Blick um objektive Daten zur grundlegenden technischen Leistungsfähigkeit der Spieler. Dieses wertvolle Datenmaterial wird in Assessments in der skills.lab Arena gesammelt und mittels datenwissenschaftlicher Auswertung verarbeitet. Neben grundlegenden Aspekten wie der Pass- und Schussgenauigkeit sowie der Ballverarbeitungszeit, können erstmalig auch die Parameter Technik-Schnelligkeit und Technik-Ausdauer gemessen und objektiv vergleichbar gemacht werden. Während die Technik-Schnelligkeit eine Messgröße dafür darstellt, wie schnell eine bestimmte technische Bewegung ausgeführt werden kann, wird mit der Technik-Ausdauer beschrieben, wie gut und gleichbleibend eine technische Bewegung über einen längeren Zeitraum hinweg gemeistert wird. Die Assessments in der skills.lab Arena sind hier weltweit führend. Möglich wir diese objektive Überprüfung der technischen Leistungsfähigkeit durch die Messtechnologie, die von der Anton Paar -SportsTec GmbH entwickelt und in der skills.lab Arena eingesetzt wurde, sowie intelligenter Algorithmen, die die Messergebnisse auswerten.
In einem Pilotprojekt konzentriert sich die Partnerschaft des ÖFB mit skills.lab zunächst auf das U15-Nationalteam von Teamchef Oliver Lederer. Die Spieler des Jahrgangs 2006 werden in den kommenden Monaten zur Evaluierung ihrer technischen Leistungsfähigkeit nach Wundschuh kommen. Durch die darauffolgende Wiederholung der Assessments wird der individuelle Entwicklungsverlauf der Spieler erhoben und dokumentiert. Die Ergebnisse der einzelnen Assessments ermöglichen eine gezielte Planung und Steuerung des Individualtrainings für jeden Spieler. Gleichzeitig dienen die gesammelten Daten dem ÖFB auch als wichtige Referenzwerte um zukünftig die einzelnen Jahrgänge auch besser miteinander vergleichen zu können.
Durch die neue Partnerschaft setzten der ÖFB und skills.lab ein starkes Zeichen für die Zukunft. Mit der Arbeit in der skills.lab Arena, dem modernsten Assessment- und Trainingssystem im Weltfußball, wird eine wichtige Grundlage geschaffen, um die Spitzentalente im Land zukünftig bestmöglich in ihrer individuellen Entwicklung zu fördern und um Österreichs Nationalteams zu ihren nächsten Erfolgen zu verhelfen.
Fotos: (c) Österreichischer Fußball-Bund