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Polnische Eigenbau-Lokomotive
Daten als Schlüssel zum amerikanischen Traum 8
Andreas Terler
Editor
Polnische Eigenbau-Lokomotive 1
Als Ausbildungsverein gibt Lech Poznań in Polen das Tempo vor. Mit einer klaren Strategie für den Weg vom Talent zum Profi.

Am 21. Oktober 2010 hat Lech Poznań in England einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sportlichmussten sich die Polen an jenem Abend in der UEFA Europa League bei Manchester City zwar mit 1:3 geschlagen geben, das eigentliche Highlight fand allerdings im Auswärtssektor statt. Die rund 6.000 mitgereisten Fans demonstrierten dort bedingungslosen Einsatz und Zusammenhalt durch eine in Manchester bis dahin unbekannte Choreografie. Der Anhang der Gäste drehte sich dabei geschlossen mit dem Rücken zum Spielfeld, jeder legte seine Arme auf die Schultern des Nachbarn und die Menge begann singend auf- und abzuspringen. Seit diesem Spiel gehört „The Poznań“ auch zum Support- Repertoire der Fans der Citizens und wurde sogar mit einem Eintrag im Cambridge Dictionary gewürdigt. Es sollte nicht der einzige erfolgreiche Export von Lech in den letzten Jahren bleiben.

 

Erfolge definieren die „Eisenbahner“, wie der Verein aufgrund seine Historie genannt wird, längst nicht mehr nur über Spielresultate und Titel. Die Basis des eigenen Handelns bildet eine umfangreiche Strategie. Die Nachwuchsarbeit spielt darin eine große Rolle und ist Ausdruck der starken Verwurzelung in der Region. „Die Entwicklung unserer Jugendspieler und die Anzahl selbst ausgebildeter Spieler in der ersten Mannschaft ist in unserer Strategie genau festgelegt“, sagt Michał Kokotek, Head of Operations in der Lech Poznań Youth Academy.

Lewandowski war nur der Anfang

Entscheidend ist, die eigene Strategie auch tagtäglich konsquent umzusetzen, insbesondere bei der Entwicklung eines Nachwuchstalents zum Profi, sagt Kokotek. Die hohe Zahl an selbst ausgebildeten Profis ist für die jüngeren Spieler im Nachwuchs dabei die beste Motivation. Erfolgreiche Beispiele aus den vergangenen Jahren gibt es mittlerweile genug. So wechselte 2010 der heutige Star des FC Barcelona, Robert Lewandowski, von Lech Poznań zu Borussia Dortmund. Die höchsten Transfererlöse erzielte der Klub allerdings erst in den vergangenen fünf Jahren. Verteidiger Jan Bednarek wechselte zum FC Southampton, Jakub Moder heuerte bei Brighton an und Jakub Kaminski wurde zum VfL Wolfsburg in die Bundesliga transferiert. Alle drei durchliefen die Lech-Akademie.

 

Sportlich mögen diese Abgänge geschmerzt haben, wirtschaftlich hebten sie den Verein auf ein neues Level und förderten die internationale Reputation des Klubs. „Der Verkauf von Spielern aus der Jugendakademie ist Teil unseres Geschäftsmodells. Davor müssen diese Spieler aber die Reife bewiesen haben, in der ersten Mannschaft konkurrenzfähig zu sein und mit ihr Erfolge feiern“, sagt Kokotek. Um aus dem Nachwuchs- ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu machen, hat Lech in der jüngeren Vergangenheit die vereinseigene Infrastruktur Schritt für Schritt erweitert. Zuletzt wurde die eigene Akademie in Wronki um ein Research und Development Center ergänzt. Dort finden jetzt nicht nur die Akademiespieler, sondern auch das Trainer- und Vereinspersonal Platz – von den Psychologen bis hin zum Ernährungsberater samt eigener Küche. „Unsere Trainingseinrichtungen zählten schon davor zu den
besten in Polen, aber uns war klar, dass die Entwicklung heutzutage wesentlich außerhalb des Spielfeldes stattfindet“, erklärt Kokotek.

„Der Verkauf von Spielern aus der Jugendakademie ist Teil unseres Geschäftsmodells. Davor müssen diese Spieler aber die Reife bewiesen haben, in der ersten Mannschaft konkurrenzfähig zu sein und mit ihr Erfolge feiern.“
Michał Kokotek, Head of Operations Lech Poznań Youth Academy

Stars als Benchmark

Teil der Investitionen war auch der Bau einer eigenen skills.lab Arena, die im Dezember 2021 eröffnet wurde: „Die skills.lab Arena ermöglicht es uns, die technischen Fähigkeiten unserer Spieler auf davor unvorstellbare Weise und Qualität zu entwickeln.“ Darüber hinaus kann der Klub mit dem System laufend Vergleiche anstellen. „Es gibt im Verein eine Reihe an Mechanismen, mit deren Hilfe wir die Entwicklung von Spielern messen. Damit erfassen wir nicht nur aktuelle Spieler, sondern haben auch jene erfasst, die in der Vergangenheit für uns gespielt haben.“ Leistungen von Profis wie Bednarek, Moder oder Kaminski dienen als Benchmark für ihre potenziellen Nachfolger.

 

Talente, die sich ähnlich entwickeln, werden gezielt gefördert, unter anderem durch individuell abgestimmte Technik- und Kognitionstrainings in der skills.lab Arena: „Dank der Möglichkeit, eigene Übungen zu entwerfen, können wir die Trainingsprogramme für einzelne Spieler und Gruppen ständig weiterentwickeln. Entscheidend ist der Zusammenhang zwischen der Aufgabe des Spielers am Spielfeld und seinem Training in der Arena“, so Kokotek. Erfahrungen im täglichen Betrieb helfen dem Klub dabei, die Trainings immer präziser auf die Talente abzustimmen. Wer als nächster Spieler von sich reden machen wird, lässt Kokotek offen: „Jeder Spieler, der heute im Nachwuchs von Lech Poznań spielt, kann in  Zukunft den Kern unserer Profimannschaft bilden.“ Und irgendwann auch international einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Die skills.lab Arena von Lech Poznań